Auf nach Costa Rica – Erster Stopp Puerto Viejo

Wir machten uns auf in ein neues Land. Unser Ziel nicht weit hinter der Grenze, an der Karibischen Küste, in die Kleinstadt Puerto Viejo de Talamanca. Mit dem Boot ging es zurück zum Ausgangshafen von Almirante, von dort stiegen wir in unser gebuchtes Shuttle. 

Nach ein paar Stunden hielt das Shuttle an und der Fahrer forderte uns auf alle unsere Sachen zu nehmen. Nun standen wir da, mehr Informationen gab er uns nicht. Wir folgten den Anderen und entdeckten den Schalter der Grenze. Dort ließen wir unsere Reisepässe stempeln. Aber wo hin nun? Wir liefen den Weg zurück zum Shuttle der Fahrer zeigte uns nun endlich den Weg. Wir überquerten die Brücke, der Fluss unter ihr markiert die Grenze zwischen Panama und Costa Rica.

Die restliche Strecke fuhren wir an vielen Bananenplantagen vorbei, welche Container von Chiquita beluden. Man stellte sich vor wie sie in einigen Monaten in Europa im Supermarkt liegen würden. 

Unsere Betten waren noch nicht fertig als wir im Hostel La Ruka ankamen. Wir ließen unsere Backpacks dort und liefen in die Stadt um für unsere kommenden Mahlzeiten einzukaufen. Wir entschieden uns heute Abend eine Gemüsepfanne zu kochen. Zurück im Hostel setzten wir uns an einen der Tische im Garten und planten unsere weitere Reise. Es dauerte nicht lange, da waren wir von Moskitos zerstochen. Unser Mückenspray half gefühlt gar nichts. Nach dem Essen und Duschen entspannten wir im Dorm, die Nacht zuvor bekamen wir nur wenig Schlaf ab. 


Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in eine Seitengasse, gleich um die Ecke, dort konnten wir unsere Wäsche abgeben. Die Familie, die in einer ihrer Hütten Waschmaschinen und Trockner aufgebaut hatte, wollte die Bezahlung in Colones, somit mussten wir heute noch einen Geldautomaten finden. Dafür sollte später Zeit sein. 

Anschließend liehen wir uns Fahrräder aus und machten uns auf den Weg ins “Jaguar Rescue Center”. Dort hatten wir eine Tour gebucht. Freiwillige Mitarbeiter des Zentrums führten uns durch die Einrichtung, welche noch nie einen Jaguar beherbergt hatte. Doch damals, als dieses „Tierkrankenhaus“ entstand, gab es in der Kleinstadt ein Gerücht ein Jaguar sei gefunden worden und wohne nun dort. In Wirklichkeit war es jedoch kein Jaguar, doch wie das mit Gerüchten so ist, man wird sie schwer wieder los. Wir bekamen all die Tiere zu sehen, die leider nicht mehr in die Wildnis entlassen werden konnten. Die Tourleiterin erzählte uns die Geschichte jedes Tieres.

Die Tiere, die eines Tages wieder in die Wildnis können, werden den Besuchern nicht gezeigt um zu vermeiden, dass sie sich an den Menschenkontakt gewöhnen. Es war ein häufiger Grund, weshalb so einige Tiere nicht wieder in die Wildnis entlassen werden konnten. 

Die Tour-Leiterin erzählte uns viel von den Gesetzen Costa Ricas.  Es ist verboten Fotos von Mensch und Tier gemeinsam zu schießen. Die Leiterin zeigte uns im Laufe der Führung einen Affen, der aufgrund von  Fotos mit Touristen von seiner Mutter getrennt wurde. Er war einer der Gründe für dieses Gesetz. Costa Rica hat viele Gesetze zum Schutz der Natur. Wir hörten das bereits auf der Kaffeefarm in Panama. Auch wurde hier der Müll getrennt und recycelt anders als in Panama. Es ist außerdem verboten, die im Land einheimischen Tiere als Haustiere zu halten. Ein Käfig voller verschiedener Papageien zeigte uns die konfiszierten Haustiere. Die Vögel lernten von ihren Besitzern Sprechen oder ahmten menschliches Babyweinen nach. Würde man diese Vögel in die Wildnis entlassen, würden sie dieses Wissen weitergeben. 

Wir sahen wirklich viele wunderschöne Tiere und hörten ihre Geschichten. Der Umsatz der Touren fließt direkt in die Verpflegung der Tiere. Die Freiwillige-Tourleiterin bekam von jedem Teilnehmer Trinkgeld am Ende der Führung. Anna kaufte im Shop des Rescue Centers ein Moskito-spray in der Hoffnung dieses würde uns am Abend besser schützen. 

Bevor wir zurück nach Puerto Viejo radelten, machten wir einen Stopp in einem Restaurant und aßen dort zu Mittag.

Anschließend verweilten wir etwas am Strand. Bevor wir nun unsere Wäsche abholen konnten brauchten wir Bargeld. Somit fuhren wir zu einem Automaten in der Stadt. Ein Mann stand vor dem Eingang und sagte irgendwas von Automat 405. Anna  kam mit nur einem Schein zurück, 20.000 Colones es waren umgerechnet nur 30$. Doch am Automaten war es einer der höchsten Beträge die sie Abheben konnte. Der Mann wollte plötzlich einen Dollar von ihr. Wir verstanden nicht warum, aber so machte er anscheinend sein Geld. Schließlich gab Anna ihm einen Dollar und er war zufrieden. Da wir eigentlich mehr Geld abheben wollten, versuchte es Tabea noch einmal. Ebenfalls ohne Erfolg. Wir beschlossen uns mal bei anderen Reisenden oder im Hostel zu erkundigen. Für die Wäsche würden 10.000 Colones reichen. 

Wir holten die Wäsche und gingen duschen. Danach machten wir uns noch einmal zu Fuß auf den Weg in die Stadt, um durch die kleinen niedlichen Shops zu schlendern. Ganz ungeplant bekamen wir einen tollen Sonnenuntergang zu sehen.

Zurück im Hostel kochten wir uns Nudeln mit Pesto zum Abendessen. Wir setzten uns wieder an die Tische. Das neue Moskito-Spray half eventuell ein wenig besser. Aber eigentlich war es schon zu spät. Unsere Beine juckten schon ohne Ende. Neben uns saß eine kleine Gruppe Deutscher mit denen wir bereits mittags ein paar Worte gewechselt hatten. Wir fragten sie noch einmal wegen dem Geldautomaten. Sie meinten sie hatten keine Probleme und anscheinend gäbe es noch einen anderen. Die drei fingen ein Kartenspiel an. Einer der drei bat uns an mit zu spielen. Tabea war müde und ging ins Dorm. Anna ließ sich das Spiel erklären und spielte eine Runde mit, bevor sie sich ebenfalls ins Dorm verkroch. 


Da wir uns für den folgenden Tag nicht wirklich was vorgenommen hatten, schliefen wir aus. Anschließend Frühstückten wir Müsli und Mango, bevor wir noch einmal Fahrräder ausliehen. 

Am Tag vorher war uns ein Strandlokal aufgefallen, welches wir nun ansteuerten. Dort tranken wir zuerst einen Kaffee und legten uns dann an eine schattige Stelle unter die Palmen. Ein Schild „Be aware of falling Coconuts“ erinnerte uns noch einmal daran, eine Stelle zu suchen, an der wir nicht von Kokosnüssen getroffen werden konnten. 

Wir lasen eine Weile bis nach kurzer Zeit ein kurzes Gespräch zwischen einer Gruppe Volleyball Spielern und dem Mann neben uns entstand. Natürlich auf deutsch. Wir schmunzelten, was dem Mann direkt verriet, dass wir auch deutsch sind. Wir starteten eine Unterhaltung, welche schnell tiefer und interessanter wurde. Anders als die üblichen oberflächlichen Gespräche die man so oft in den Hosteldorms führte. Weil wir uns so gut unterhielten, leisteten wir uns anschließend bei unserem Mittagessen Gesellschaft. Er kam aus München und war sehr geschockt das keiner von uns beiden je auf dem Oktoberfest war. Aber es hatte sich nunmal einfach noch nicht ergeben. Er lud uns ein mit ihm gemeinsam eines Tages das Oktoberfest zu besuchen, eine verlockende Idee. Für ihn war es der vorletzte Tag seines Urlaubs, weshalb er ungern noch einmal Geld abheben wollte. Wir boten an ihm Colones für sein Busticket zu geben und er konnte uns das Geld anschließend per Paypal überweisen, dazu müsse er uns zum Geldautomaten begleiten. Er war sehr dankbar für dieses Angebot. So machten wir uns auf dem Weg. 

Wir fanden einen Geldautomaten der uns mehr als 20.000 Colones ausspuckte, gleich um die Ecke des anderen. Auch der Mann der einen Dollar verlangte war wieder da, wir radelten an ihm vorbei und als wir den Bankautomaten verließen kam er auch schon angelaufen. Doch diesmal  waren wir schneller. Die Sonne stand tief und ging bald unter. Wir fuhren mit dem Rad etwas näher ans Wasser und schossen noch schnell ein Foto. 

Unsere Wege trennten sich nun. Der Münchner wollte wie wir morgens den Bus nach San Jose nehmen, somit würden wir uns vermutlich noch einmal sehen.

Wir hatten den schönen Sonnenuntergang vom vorherigen Tag im Kopf. Da die Sonne so tief stand, entschlossen wir uns dazu unsere Fahrräder im Hostel abzustellen, an den Strand zu laufen und die Sonne beim Verschwinden zu beobachten. 

Zu Abend aßen wir das restliche Gemüse. Nach ein bisschen Arbeit am Blog gingen wir in den Dorm.
Es war wieder Zeit zu packen, denn morgen würden wir weiter in den Norden nach La Fortuna fahren.

Anna & Tabea