La Fortuna – Abenteuer pur!

Wir machten uns um 7:30 Uhr vom Hostel La Ruka in Puerto Viejo auf zum Busbahnhof. Nach ein paar Metern liefen uns zwei Einheimische entgegen, wir grüßten uns freundlich und liefen direkt in eine Wolke von Marijuana. Wir schauten uns an und mussten so lachen, noch nicht einmal 8 Uhr morgens und die rauchen schon ihren ersten Joint. Wir kauften unser Ticket für den Bus um 9 Uhr nach San José, der Hauptstadt Costa Ricas und suchten uns anschließend ein Cafe für ein kleines Frühstück. 

Vom Cafe aus sahen wir den Deutschen vom Tag vorher vorbeilaufen. Er hatte kein Glück mit seinem Ticket, denn 10 Minuten nach 8 Uhr waren die Tickets für den Bus um 9 Uhr bereits ausverkauft. Für ihn nicht allzu tragisch, für uns wäre es sehr ärgerlich gewesen, denn wir hätten es sonst nicht bis nach La Fortuna geschafft. Wir verabschiedeten uns von einander und los ging die Weiterreise. 

In San José mussten wir ein paar Straßen weiter zu einem anderen Busterminal. Und natürlich musste es genau dann regnen. Nieseln wäre nicht genug gewesen, nein es schüttete aus Eimern und wir bekamen eine komplette Dusche ab. Total durchnässt kamen wir beim Terminal an und stiegen in den nächsten Bus. Auch dieser Bus brauchte länger als erwartet. Wir erwischten gerade so den Anschlussbus, wobei es so aussah als hätte dieser nur noch auf unseren Bus gewartet. Im letzten Bus wurden wir dann langsam nervös, denn in unserem Hostel in La Fortuna konnten wir nur bis 21 Uhr einchecken. ob wir es noch rechtzeitig schaffen würden? Anna schrieb dem Hostel per WhatsApp. Wir konnten uns entspannen, die Security wird den Schlüssel für uns bereit halten. 

In La Fortuna angekommen gingen wir in den ersten Supermarkt, den wir sahen. Nun mussten wir uns ja nicht mehr hetzen und wir hatten den Tag über keine Zeit für eine richtige Mahlzeit. Wir kauften Nudeln fürs Abendessen und ein paar Snacks. Als wir anschließend im Hostel ankamen, war doch noch Personal da und wir konnten richtig einchecken. Nach einer guten Portion Nudeln ließen wir uns ins Bett sinken. 


Wir schliefen bis 9 Uhr und frühstückten anschließend in Ruhe. Danach meldeten wir uns für die Hot Springs am Nachmittag an. Um 16 Uhr fährt das Shuttle vom Hostel. Wir hatten somit den Vormittag für eine andere Aktivität zur Verfügung. Wir entschlossen uns zum Wasserfall La Fortuna zu gehen. Anna hatte diesen Tipp von einem anderen Reisenden am Abend zuvor bekommen. Wir hörten, dass der Weg nur 20 min dauerte, von wegen… 2 Stunden in der prallen Sonne und meist nur Bergauf! 

Der Eintritt zum Wasserfall kostete 18$ und dann warteten 400 Stufen auf uns. Doch der Ausblick war wunderschön und es war bis jetzt der höchste Wasserfall, den wir gesehen hatten auf diesem Trip. Wir schossen ein paar Fotos und Anna erfrischte sich im kühlen Wasser. 

Auf dem Weg zurück hielten wir an einem Restaurant und stärkten uns. Um 15.45 Uhr waren wir zurück im Hostel und konnten das vom Hostel kostenfreie Angebot der Hot Springs nutzen. Mit einem Kleinbus wurden wir dort hingefahren. Im Bus 2 Deutsche Jungs und eine Amerikanerin. Wir kamen ins Gespräch und verbrachten die Zeit in den Hot Springs gemeinsam. Ein verdientes Wellnessprogramm nach unserer Wanderung. 

Zum Abendessen suchten wir uns ein Restaurant. Die Livemusik, die aus einem Lokal kam zog uns an. Gegenüber fanden wir einen kleinen Laden von einheimischen Künstlern. Schmuck und eine kleine Modeauswahl. Anna kaufte ein Shirt und Ohrringe. Mit Bier und Radler aus dem Supermarkt ließen wir den Abend im Garten des Hostels ausklingen. 


Wir hatten die Idee uns für den heutigen Tag ein Mietauto zu nehmen um zu den Wanderstrecken in der Umgebung zu gelangen. Als wir jedoch früh mit der Schweizerin aus unserem Zimmer sprachen erzählte sie uns, dass sie ebenfalls nachmittags wandern wollte. Ihr Ziel war der Vulkan Churro Chato. Wir hatten bereits davon gehört und zogen diesen Ausflug ebenfalls in Erwägung. So verabredeten wir uns für später und gingen nun am Vormittag in ein kleines Cafe.

Die Schweizerin bot 2 weiteren im Hostel an mit zu kommen, es stellte sich heraus, es waren die beiden deutschen Jungs die gestern mit uns bei den Hot Springs waren. So gingen wir nun zu fünft los und besorgten uns im Supermarkt Snacks und Getränke für unsere Wanderung. 

Der Start der Wanderung war ein ganz schönes Stück entfernt. Wir versuchten also einen Uber zu bekommen, da wir hörten in La Fortuna gäbe es welche. Doch leider keinen , der groß genug für uns alle zusammen wäre. So fuhren zwei von uns mit dem Ersten und wir bestellten ein Zweites, es dauerte fast 20 Minuten bis unsere Anfrage angenommen wurde und auch der rest von uns einen Uber bekam. 

Wir fanden uns alle am Eingang des offiziellen Weges wieder, bezahlten Eintritt und bekamen Armbänder mit einer Notfall Nummer darauf. Der Ranger erklärte uns den Offiziellen Weg. Doch fragte zurückkehrende Wanderer wie das Wasser war, baden konnte man erst im “illegalen” Bereich. Also zogen wir los, die ersten Wege führten über Schotter, dann ging es steil bergauf. Schon bald erreichten wir eine Aussichtsplattform mit einer kleinen Hütte daneben. Wir schossen ein paar Bilder, tranken einen Schluck und liefen weiter.

Schon bald erreichten wir ein Schild, welches das Ende des offiziellen Weges markierte. Der Weg dahinter wurde nun immer enger, man konnte es kaum noch Weg nennen. Eher ein sehr matschiger, vom Regen ausgewaschener Pfad durch den dichten Dschungel. Es war sehr anstrengend und das Tempo in dem wir den Vulkan erklommen zügig. Kamen uns andere Wanderer entgegen mussten wir uns gegenseitig ausweichen. Wir fragten von Zeit zu Zeit wie lange die Strecke noch wäre. Aber meistens bekamen wir nur eine schwammige Antwort. Je länger die Wanderung dauerte, desto nervöser wurden wir bezüglich des Rückweges. In Costa Rica war es üblich, dass es am Abend regnete und nicht das nur ein wenig. Wir wollten diesen Weg weder im Dunkeln, noch im Regen hinab steigen. 

Bald erreichten wir den Höhepunkt des Vulkans, zum Kratersee ging es noch ein kurzes sehr steiles Stück bergab. Belohnt wurden wir mit einem wunderschönen Anblick des Sees und dem Vulkan Arenal im Hintergrund. 2 Stunden hatten wir für dieses Erlebnis wandern und klettern müssen. 

Wir kühlten uns im See ab, der direkt sehr tief wurde. Etwas komisch war das schon, was schwamm hier vielleicht unter einem? Wir hatten den See für uns allein, denn wer war auch so dumm hier am Nachmittag hinaufzusteigen und würde riskieren im Dunkeln oder im Regen wieder hinabsteigen zu müssen. Wir verspeisten unsere mitgebrachten Snacks Chips, Brotkräcker mit Frischkäse sowie Maracujas. 

Nach einer Dreiviertelstunde machten wir uns wieder auf den Rückweg. Kletterten das steile Stück wieder hinauf, wir riefen uns gegenseitig zu welcher Weg der Beste war. Oben angekommen ging es zügiger den unebenen Trampelpfad zurück. Es machte Spaß zu überlegen wohin man seinen Fuß am besten setzte um möglichst einfach und schnell hinunter zukommen. Wir hüpften nicht selten einfach ein Stück hinunter. Nach kurzer Zeit bemerkten wir, wie schwierig es war die bereits zurückgelegte Strecke einzuschätzen, darum hatten wir beim Aufstieg vermutlich immer so schwammige Aussagen bekommen. 

Die Sonne stand tief und der Dschungel wurde dichter. Wir schauten nicht nach links und rechts, wir konzentrierten uns auf den Weg und wollten auf keinen Fall einer Schlange oder einer riesigen Spinne begegnen. Die Insekten sangen in der Dämmerung ihr Paarungslied. Sie wurden gemeinsam für ein paar Sekunden sehr laut, verstummten dann wieder, um nach ein paar Sekunden wieder gemeinsam zu erklingen. Wir mussten uns fast die Ohren zuhalten, da es so laut war. 

Weiter ging es den Berg hinab, ab und an rutschte man auf dem Schlamm. Wann würde nur endlich dieses Schild kommen. Die anderen lobten bereits unser Timing, da wir den See für uns hatten und einen trockenen Rückweg. Doch wir antworteten fast zeitgleich: ”Wir sind noch nicht unten! Beschreit es nicht!“. Wir erreichten das Schild und den ersten steilen Schotterweg, danach musste bald die Aussichtsplattform kommen. Wir spürten die ersten Regentropfen, weshalb wir das Tempo anzogen. Keine gute Idee, Anna rutschte aus. Wir liefen weiter und der Regen wurde stärker. Einige von der Gruppe liefen schneller um zur Hütte zu gelangen. Andere waren lieber vorsichtig und akzeptierten nass zu werden. Wir erreichten nach und nach die Hütte. Es regnete jetzt in Strömen und das letzte bisschen Tageslicht wurde von den Regenwolken verschluckt. 

Nach einer kurzen Erholungspause blieb uns nichts anderes übrig als uns dem Regen zu stellen und den Rest des Weges zu meistern. Meistens regnete es zwar nur eine halbe Stunde, darauf verlassen wollten wir uns jedoch nicht und wir wollten ungern warten bis es noch dunkler werden würde. Wir zogen also los. Die Schweizerin rannte fast, Tabea versuchte Schritt zu halten. Anna wollte nicht noch einmal fallen, ging deshalb nur zügig und die Jungs bildeten das Schlusslicht. 

Wir verloren einander auf dem Weg, was eigentlich nicht möglich war, denn es gab nur einen Weg. Doch läuft man gefühlte 10 Minuten im Regen ohne Tageslicht kommt man ins Zweifeln, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. 

Wir fanden uns wieder am Ausgangspunkt der Wanderung. Zum Gelände des Wanderweges gehörte ein Hotel. Da wir Eintritt bezahlt hatten durften wir das Gelände des Hotels betreten. Da wir komplett nass waren, fragten wir nach Handtüchern doch leider wollte uns keiner welche geben. Die Laune war schwer zu beschreiben, froh uns wieder zu haben, trotzdem am Ende von den Ängsten. Wir erzählten uns von dem Rückweg. Anna sah Tabea und die Schweizerin plötzlich nicht mehr, wusste nicht ob sie noch auf dem richtigen Weg war. Sie drehte um, und fand die Jungs wieder. Gemeinsam mit ihnen lief sie das restliche Stück. Doch auch die beiden waren kurz am Zweifeln ob sie den richtigen Weg liefen. Tabea versuchte der Schweizerin schritt zu halten, doch verlor sie aus dem Blick, denn durch den Regen konnte Tabea mit ihre Brille nichts mehr sehen. Die Dunkelheit machte es nicht besser. Sie lief in eines der Maschendrahtzaun-Tore, welche wir dreimal in unregelmäßigen Abständen auf dem Weg durchqueren mussten. Ihr Bein hatte einen Kratzer abbekommen und blutete ein bisschen.

Wir saßen nun alle komplett durchweicht an der Poolbar und überlegten was wir nun tun sollten. Die Schweizerin bestellte sich erstmal einen Pina Colada. Als Tabea und ich sahen, dass er mit einer frischen Ananas zubereitet wurde, bestellten wir uns auch einen. Wir versuchten ein Uber zu erreichen, doch erfolglos. Wir beschlossen an der Rezeption nach einem Taxi zu fragen und hofften, dass wir mit diesem auch mitfahren konnten, so nass wie wir waren. 

Es war alles nass. Im Rucksack stand das Wasser. Wir waren froh, dass unsere Handys noch funktionierten.Also rannten wir nach unserem Cocktail zur Rezeption um uns ein Taxi zu organisieren. Die Rezeption war nun leer bis auf einen Angestellten hinter dem Tresen. Als wir nach einem Taxi fragten bot er uns plötzlich Handtücher an. Wir mussten uns damit jedoch verstecken, da ihm ganz offensichtlich nicht erlaubt war uns diese auszuhändigen. Nachdem wir uns ein wenig abgetrocknet hatten warteten wir auf das Taxi. 

Im Taxi zu viert auf der Rückbank waren wir unendlich froh, dass wir nun bald das Hostel erreichen würden. Wir beschlossen nach einer kurzen Dusche und frischen Klamotten gemeinsam Essen zu gehen. So saßen wir kurz darauf in einer Pizzaria und ließen den Tag Revue passieren. 

Anna & Tabea.

6 Kommentare zu „La Fortuna – Abenteuer pur!“

  1. Anna kauft überall ein 😁 wie hoch wird Ihr Übergepäck wohl sein auf dem Rückflug? 🧐😉

    1. Tabea hat auch schon ein T-Shirt gekauft. 😛
      Aber beim nächsten Mal besser einfach mit nur einem Satz Klamotten weg fliegen…😅

    1. Ohhja… 🥴 & die Spannung wird so schnell nicht abklingen 🤫 bleib gespannt 😉😂

  2. Reise um die Welt,
    entdecke kleine Wunder,
    genieße jeden Moment,
    folge deinem Herzen,
    hab große Träume,
    feier das Leben!

    Bin eben diesem Spruch begegnet und musste augenblicklich an euch denken: Feiert eure abenteuerliche Auszeit!!!

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