Der Tag startete also um 5:30 Uhr, wir stiegen aus unseren Betten und machten uns fertig. Pünktlich um 6 Uhr standen wir an der Bushaltestelle. Mit ein bisschen Verspätung saßen wir dann um 6:20 im Bus Richtung Liberia.
Nach kurzer Zeit quatschten uns zwei Belgier an und fragten nach unserer Reiseroute. Ihr Ziel war ebenfalls die Grenze. Mit jeden Stopp wurde es im Bus voller und heißer. Wir kamen in Liberia an und unser Anschlussbus stand schon da. Also gaben wir unsere Backpacks dem Busfahrer, der verstaute sie und wir stellten uns in der Schlange an.
Im Bus zur Grenze saßen die Belgier dann vor uns. Einer der beiden streckte sich, was uns gute Sicht auf sein Tattoo am Unterarm gab. Wir schauten uns einander blitzartig an, denn wir erkannten das Tattoo sofort. In Bocas del Toro gab es neben unserem Hostel ein Tattoo Studio. Beim Durchforsten deren Instagram Seite, zeigte Anna Tabea ein Foto von einem Tattoo, welches die Mondphasen abbildete und mit einer Blätterranke umrahmt war. Die Monde waren sehr realistisch und detailreich gezeichnet, was Anna sehr gefiel. Und nun ein paar Wochen später saß die Person, welche sich dieses Tattoo in Bocas hat stechen lassen vor uns im Bus. Verrückt. Natürlich sprachen wir ihn darauf an, er empfand diesen Zufall genauso witzig wie wir.
An der Grenze in Peñas Blancas bildete sich schnell eine Gruppe aus Backpackern, deren Ziel San Juan del Sur in Nicaragua war. Die beiden Belgier, zwei deutsche Mädels und wir. Gemeinsam gingen wir ins erste Gebäude für unseren Ausreisestempel, in dem uns gesagt wurde, dass wir erst noch die Steuer zahlen mussten. Wir verließen die Tür also ohne Stempel und gingen auf die Suche nach dem Ort, an dem wir die Steuer zahlen konnten. Auf der andere Seite des Gebäudes wurde uns dann erklärt, wir sollen zu einer kleinen Hütte am Beginn der Grenze. Also wieder raus und auf dem Weg zurück entdeckten wir endlich die richtige Hütte. (Ein kleines Häuschen das wirklich nicht aussah als gehörte es in irgendeiner Weise zur Grenze). Wir zahlten unsere Steuern und bekamen anschließend auch den Stempel der Ausreise. Bevor wir die 500 Meter über die Grenze dann per Fuß zurücklegten, machten wir noch eine kurze Pinkelpause.
In Nicaragua mussten wir zuerst unseren PCR-Test zeigen, klar deshalb waren wir ja länger in Costa Rica geblieben. Aber es war wirklich lächerlich. Die Dame dort schaute genau eine Sekunde auf das Handydisplay um dann einen handgeschriebenen kleinen Zettel in unsere Hand zudrücken, der den PCR Test bestätigte. Dafür haben wir 70$ pro Person gezahlt? Danke.
Als nächstes mussten wir ins Einreisegebäude für den Stempel von Nicaragua. Dort wurde erst einmal 1$ Eintritt verlangt und danach durften wir uns in einer langen Schlange anstellen.
Wie wir dort so zu sechst in der Hitze warteten fiel uns auf, dass der Mann vorne am Schalter wohl ein Problem haben muss. Nachdem er nun schon für mehrere Minuten hitzig telefonierte und die Dame im Schalter auch überhaupt nicht amüsiert aussah. Es ging nur schleppend vorwärts. Die deutschen Mädels versuchten einmal kurz die Schlange zu wechseln, vergebens, sie wurden direkt wieder zurück geschickt.
Kurz bevor unsere Gruppe an der Reihe war machten uns die Belgier noch verrückt, da sie behaupteten man bräuchte das online Einreiseformular. Also versuchten wir Deutschen noch schnell dieses auf unseren Smartphones auszufüllen, was sich als sehr schwierig gestaltete, da dieses Formular komplett auf spanisch war. Ende vom Lied, wir brauchten es natürlich nicht, umsonst gestresst.
Als wir den Schalter endlich hinter uns hatten fehlte noch die Sicherheitskontrolle, also Backpacks aufs Band und dann hatten wir es endlich geschafft. Nach 2 Stunden waren wir endlich durch. Die Belgier hatten nicht so viel Glück, einer der beiden hatte eine Drohne dabei, die waren in Nicaragua verboten und er musste diese an der Grenze zurück lassen, konnte sie aber zu einem späteren Zeitpunkt abholen.
Kaum aus dem Gebäude draußen waren wir nur noch zu viert, die Belgier hatten eine Mitfahrgelegenheit gefunden. Wir Mädels machten uns also auf den Weg zum Bus. Nach weiteren 100 Metern zu Fuß verließen wir das Grenzgebiet und waren nun wirklich in Nicaragua und sofort drängte sich uns ein Taxifahrer auf. Wir versuchten zu verhandeln aber es war uns einfach zu teuer im Vergleich zum Bus. Wir wechselten unser Geld bei einem der Männer dort und liefen weiter Richtung Busstation. Dort angekommen wurden wir wieder von mehreren Menschen umringt, die uns etwas verkaufen wollten, von Bustickets über Taxifahrten hinzu Simkarten. Wir waren wirklich umringt und bildeten einen kleinen Kreis um uns etwas von den aufdringlichen Verkäufern abzuschirmen. Einer der Taxifahrer machte uns einen, für uns akzeptablen Preis und wir stiegen zu viert ins Taxi. Nun waren wir auch einfach froh wieder unsere Ruhe zuhaben. Ca. 30 min später lieferten wir erst die anderen Mädels ab und fuhren dann zu unserem Hostel. Mittlerweile war es 15 Uhr und wir waren froh angekommen zu sein.
Anna & Tabea