…auf dem Weg nach Guatemala.
Guatemala stand eigentlich nicht auf unserem Reiseplan. Für 8 Wochen hatten wir uns Panama, Costa Rica und Nicaragua vorgenommen. Nachdem wir jedoch direkt zu Beginn unserer Reise viele andere Reisende trafen, die nur so von Guatemala schwärmten, wollten wir uns selbst ein Bild davon machen. Wir buchten den Rückflug von Guatemala City, so war es nun an der Zeit sich von Nicaragua aus auf den Weg in unserer letztes Land unseres Trips zu begeben.
Nachts um 3 Uhr wurden wir an unserem Hostel abgeholt. Wir waren so froh diese Unterkunft endlich hinter uns lassen zu können!! Jetzt hieß es 16 Stunden Bus Fahren und 3 Grenzen passieren. Gemeinsam mit uns stiegen zwei Jungs aus Schweden ein. Sie hatten ganz offensichtlich bis jetzt gefeiert und fragten uns ob wir ebenfalls in Partylaune wären. Wir machten ihnen klar, dass es uns wirklich pups egal war was sie machten, wir würden jedoch schlafen. So steckten wir uns Ohrenstöpsel in die Ohren und schliefen.
Es stieg in einem anderen Hostel noch ein Pärchen aus der Schweiz zu. Gegen 7 oder 8 Uhr morgens erreichten wir die Grenze zu Honduras. Wir wurden gefühlt aus dem Tiefschlaf gerissen. „Nehmt euer Gepäck“, hieß es. Wir schnappten uns Maske und Gepäck. In einer großen Halle wurde das Gepäck dann kontrolliert, die Maske war doch unnötig und die Shuttle Fahrer bezahlten unsere Steuern. Anschließend fuhren wir ein Stück weiter zum Gebäude der Grenzkontrolle. Die Shuttlefahrer erklärten uns, dass wir können das Gepäck im Auto lassen und nur den Pass brauchen. Anna schnappt sich NUR den Pass. Im Gebäude wird klar, eine Maske wäre nun auch angebracht gewesen. Zu spät, das Auto ist zugesperrt. Anna zieht ihr T-Shirt hoch. Beim ersten Schalter war dies noch kein Problem. Am zweiten wollte der Beamte hinter der Scheibe sie dann ohne Maske nicht bedienen.
Anna fragt den Shuttle Fahrer ob er das Auto nocheinmal aufsperren könnte, um ihre Maske zu holen. Sie vermutet nicht verstanden zu werden, da bereits so wenig gesprochen wurde und eigentlich klar war, dass der Herr kein Englisch spricht. Der Mann zeigt auf einen anderen Mann. Dieser reicht Anna eine Maske und sagt: „Five Dollar“. Anna reagiert sofort aufgebracht:“No Way!“. Sie versucht wieder zu erklären, dass sie ja eine Maske im Auto hat. Hilfesuchend dreht sie sich zu den anderen Reisenden um. Der Schweizer kramt bereits in seinem Rucksack. Der Mann mit der Maske in der Hand pflaumt Anna an, ob sie Englisch verstehe oder nicht. Er redet Englisch. Warum sie seinen Witz nicht verstanden hat, möchte er wissen. Die Stimmung war also angespannt. Anna nimmt dann doch die Maske entgegen. Aber ganz ehrlich, keiner der Reisenden hat verstanden, dass der Mann einen Witz machte. Es kam nicht selten vor, dass man über hier den Tisch gezogen wurde.
Bei der nächsten Grenze, nach El Salvador, vergaß Anna ihre Maske dann nicht mehr. Die Fahrer wechselten mehrmals an den Grenzen. In El Salvador, kurz nach der Grenze, stoppten wir an einer Tankstelle. Nun mussten wir Reisenden das Shuttle wechseln. Schnell schnell wurde unser Gepäck ins andere Shuttle verfrachtet und das Gepäck aus dem anderen Shuttle in unser vorheriges. Wir warteten auf die beiden Schweden, die noch auf Toilette waren. Als sie zurück waren checkten sie nocheinmal ab, ob auch ihre Rücksäcke nun im Richtigen Shuttle waren. Es fehlte einer! Die Shuttlefahrer riefen die vom anderen Shuttle an, welches bereits weitergefahren war. Sie kamen zurück und brachten uns den Rucksack. Die Fahrer amüsierten sich köstlich über dieses Missgeschick. Doch uns war wenig zu lachen zumute. Gott sei Dank hatten die beiden daran gedacht, die Arbeit der Fahrer zu überprüfen.
Nach ein paar weiteren Stunden fahrt durch El Slavador fing dann plötzlich unser Shuttle an Schwierigkeiten zu bereiten. Irgendetwas stimmte mit der Kühlung nicht. Wir standen am Straßenrand irgendwo in der Pampa von El Slavador und die Fahrer versuchten das Problem zu lösen. Hätten wir mal nicht Shuttle gewechselt!
Der Schweizer erklärte den beiden Fahrern dann, dass es vielleicht besser wäre die Klimaanlage auszuschalten, wenn die Kühlung schon nicht richtig funktioniert. Sie schütteten Kühlwasser nach, es lief direkt wieder aus und qualmte fürchterlich. Nach einigen Minuten brachten sie das Fahrzeug kurzzeitig zum Laufen. Wir fuhren zur nächsten Tankstelle, dort versuchten die Beiden das Fahrzeug zu reparieren. Es geling ihnen nach ca. einer weiteren Stunde und wir setzten die Fahrt fort.
An einem Küstenort in El Salvador lieferten wir das Schweizer Pärchen ab und holten einen Kanadier ab. Es stand die letzte Grenze und das letzte Stück nach Antigua an. Die Grenze verlief reibungslos und schneller als die anderen. Gegen 23 Uhr kamen wir dann endlich in Antigua an! Nach 20 Stunden!
Anna & Tabea